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A Vorlesungen

Hier nun eine etwas genauere Vorstellung der Vorlesungen, so wie sie von den Personen gehört worden sind. Nicht alle der hier angegebenen Vorlesungen wurden auch gehalten. Die Auswahl, welche angeboten werden, treffen die englischen Studenten am Ende ihres zweiten Studienjahres. Allerdings bleibt genug Spielraum für die individuelle Auswahl.

A.1 CSC 301 - Operating Systems

Gute Vorlesung mit sehr gutem Praktikum. Lecture notes stehen dort am Rechner in Ascii zur Verfügung, sind aber mehr als Leitfaden zu verstehen (Stichpunktartig aufgebaut). Beim Praktikum sind Rahmenmodule (vorzugsweise in C++) gegeben, die dann selbständig mit Inhalt zu füllen sind. Aufgaben waren:

  1. Interrupt driven Input/Output-Device
  2. Sleeping facility for processes

Bisher wurde die erste Aufgabe auf 68000-Boxen durchgeführt. Diese wurden nun durch Linux-Rechner ersetzt, daher könnt ihr gespannt sein, wie das erste Praktikum in Zukunft aussehen wird. Tip am Rande: bei den Linux-Rechnern (8th floor Daysh-Building, erreichbar vom 6th floor Claremont Tower) steht ein kostenlos zu benutzender Laserdrucker für die Computing Science Studenten.

In der Vorlesung werden Devices, Processes, Memory und Unix als Fallbeispiel besprochen (also ähnlich zur Vorlesung Betriebssysteme hier). Die Klausur war sehr umfassend und nicht leicht, aber fair gestellt! Aufwand für Praktikum: sicher eines der aufwendigeren, besonders wenn kaum Vorkenntnisse da sind: mehr als 45h

A.2 CSC 302 - Compilers

A.3 CSC 303 - Systems Analysis

A.4 CSC 304 - Applications of Artificial Intelligence

Gute, wenn auch sehr verschulte Vorlesung. Sie gibt einen Einblick in allgemeine Aspekte der KI und führt gleichzeitig auch noch in Prolog, LISP und CLIPS ein. Kurzer Ausflug in Semantische Netze und Prädikaten-Logik. Im Praktikum sollte ein einfaches Expertensystem in Prolog oder CLIPS programmiert werden. Aufwand für Praktikum: ca. 35h

A.5 CSC 305 - Parallel Computation

Sehr gute Grundlagenvorlesung. Behandelt Hardware und Algorithmen für parallele Programme. Im Praktikum sollte ein numerischer Algorithmus parallelisiert werden. Es wird je eine Version für die Multiprozessorsysteme Newton (Shared Memory) und Bowes (Distributed Memory) erwartet. Nicht ganz trivial, aber sehr interessant und spannend. Zeitaufwand für Praktikum: mehr als 45h

A.6 CSC 306 - Graphics

Sehr gute Vorlesung, vom Inhalt sehr ähnlich mit Graphische Datenverarbeitung (INFO III). Sehr gutes Praktikum. Die Aufgabe (Generator und Viewer für 3D-Drahtgitter-Objekte) sollte in C++ gelöst werden. Aufwand für Praktikum: ca. 45h

A.7 CSC 307 - Human-Computer Interaction

Durchschnittliche und sehr triviale Vorlesung. Mr. Elphick liest oft nur von der Folie ab (die wiederum aus einem Buch stammt). Das Buch ist sehr gut, vor allem wenn man sich für das Thema interessiert. Das Praktikum bestand aus mehreren Aufgaben, die mit Tcl/Tk als Oberflächen-Prototyping-Sprache realisiert werden sollten. Dabei gab es eine gute Einführung in Tcl/Tk durch Lindsay Marshall (Autor von Zircon und wigwam). Abschließen wird in einem Gruppenprojekt (3 bis 5 Leute) eine Prototyp einer Graphischen Benutzeroberfläche für ein Anwenderprogramm eigener Wahl erstellt. Aufwand für Praktikum: ca. 40h

A.8 CSC 308 - Software Project Management

Durchschnittliche Vorlesung, behandelt vor allem rechtliche Aspekte (englisch und amerikanisch) der Softwareentwicklung und einige Methoden zur Kosten- und Zeitabschätzung. Leider alles nur theoretisch. Die praktische Aufgabe bestand aus einigen Essays. Aufwand für Praktikum: ca. 25h

A.9 CSC 309 - Distributed Systems

Eine sehr gute Vorlesung, gehalten von Prof. Shrivastava, einem indischen Dozenten. Prof. Shrivastava gibt einen sehr guten Überblick über Verteilte Systeme mit allem, was dazu gehöhrt: Remote Procedure Calls, Zeit in verteilten Systemen, ACID-Properties, Verteilte Dateisysteme, ... Die Vorlesung ist sehr gut aufgebaut und fachlich äußerst fundiert. Das Englisch von Prof. Shrivastava mag zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig sein (halt indischer Akzent), ist jedoch auch gut zu verstehen. Das erste Course Work beschäftigt sich mit der Implementation von Remote Procedure Calls, ein vorhandener C++-Code muß hier ergänzt und korrigiert werden (ganz ohne C++-Kenntnisse mag man sich hier etwas schwer tun). Das zweite Course Work beschäftigt sich mit Arjuna, einem in Newcastle entwickelten System, welches die Entwicklung von verteilten Anwendungen wesentlich erleichtert. Hier wird ein vorgegebener einfacher Code in einer verteilte Anwendung umgebaut. Aufwand für Praktikum: mehr als 40h, ohne C++-Kenntnisse wesentlich höher

A.10 CSC 310 - Real-time Systems

A.11 CSC 311 - Reliability and Fault Tolerance

Vom Thema her interessante Vorlesung zu Aspekten von fehlertoleranten Systemen in Soft- und Hardware. Es werden einige Fallstudien vorgestellt. Leider ist der Vorlesungsstil des Dozenten (bei uns der Inder Paul Ezhilchelvan) sehr gewöhnungsbedürftig. Er gibt sich zwar große Mühe, doch leider wirkt die Vorlesung etwas langweilig. Das Praktikum bestand aus einigen kurzen Übungen zu Kapiteln aus dem Vorlesungsskript und einem Essay, in dem Fragen zu einen Text über ein fehlertolerantes System (im letzten Jahr das Airbus-Sicherheitssystem) beantwortet werden sollten. Aufwand für das Praktikum: recht gering, ca.15h.

A.12 CSC 312 - Parallel Systems

A.13 CSC 313 - Advanced Data Base Design

A.14 CSC 314 - Simulation

Gute Vorlesung, führt in die Problematik der Simulation ein. Als Praktikum werden vier verschiedene Simulationen am Rechner durchgeführt. Dabei wird erst in C++ oder Pascal programmiert, später in der objektorientierten Sprache Simula. Eine Einführung in Simula und Objektorientierung erfolgt während der Vorlesung, ist aber eher langweilig. Aufwand für Praktikum: ca. 35h

A.15 CSC 315 - Modelling

Gute Vorlesung, es werden vor allem Scheduling-Strategien für Warteschlangen behandelt. Dabei werden mehrere Formeln erarbeitet mit deren Hilfe verschiedene Performance Measures berechnet werden können. Das Ganze erinnert ein wenig an den Physikunterricht im Physik LK (ist aber leichter). Das Praktikum bestand aus kleineren Aufgaben, die teils auf Papier mit WASTI-Kenntnissen, teils am Rechner zu lösen waren. Isi Mitrani ist ein sehr angenehmer Dozent. Aufwand für Praktikum: ca. 35h

A.16 CSC 316 - Theory of Computation

A.17 CSC 317 - Theory of Concurrency

A.18 CSC 318 - Semantics of Programming Languages

A.19 CSC 319 - Microelectronic Systems

A.20 CSC 320 - VLSI Design

Gute Vorlesung, sehr hardwareorientiert. Im Praktikum sollte mit professionellen Werkzeugen ein einfacher Chip entworfen werden (etwa 50 Gatter). Dieser wurde dann hinterher auch tatsächlich in Hardware gegossen. Diese Vorlesung scheint zu den Pralinen zu gehören. Aufwand für Praktikum: ca. 45-50h (Einarbeitung in Werkzeuge inklusive)

A.21 CSC 321 - Numerical Linear Algebra

A.22 CSC 322 - Numerical Solution of Ordinary Differential Equations

A.23 CSC 323 - Optimisation

Sehr interessante Vorlesung, wenn auch eher formal und abstrakt (wie Mathevorlesungen nun mal sind). Es empfiehlt sich diesen Kurs im Zusammenhang mit Neuronalen Netzen zu belegen. Behandelt werden die unterschiedlichsten linearen und nichtlinearen Optimierungsmethoden, wie beispielsweise die Simplex Method, Gradient Descent, Newton Raphson with line searches, Davidon Fletcher Powell und Multiplier Penalty. Coursework ist teils theoretisch auf Papier, teils praktisch am Rechner (50 : 50) zu lösen, wobei die unterschiedlichsten Methoden implementiert werden. Mathewissen aus Analysis I und II muß nur teilweise vorhanden sein. Aufwand für Praktikum: ca. 40h

A.24 CSC 324 - Declarative Programming

Nette Vorlesung in die Programmiersprachen Prolog und Miranda. Es gibt ein sehr gutes Kursskript von Dave Harission. Chris Holt macht leider seinen eigenen Stiefel und lehrt die Sprachen der Syntax nach (sehr langweilig). Die Coursework besteht aus wöchentlichen Kurzpraktika die eigentlich nur eine halbe Stunde in Anspruch nehmen sollten, aber schon mal einen Abend gekostet haben, und drei bis vier großen Praktika (zwei in jeder Sprache). So werden beispielweise ein lexikalischer Analyser und ein kleiner Interpreter für eine simple Programmiersprache gebastelt. Aufwand für Praktikum: mehr als 45h

A.25 CSC 325 - Neural Networks

Chris Holt als Lecturer ist ein echtes Erlebnis, wenn man unvorbereitete und chaotische Vorlesungen hören will. Wer mehr wissen will, frage bitte Gerhard oder Max. Die Vorlesung ist nicht zu empfehlen. Kauft & lest lieber ein Standardwerk über Neuronale Netze, ihr habt mehr davon!

Chris Holt ist als Mensch übrigens voll ok, nur seine Vorlesungen haben den Hang zum Chaos... Das gilt übrigends auch für Declarative Programming.

A.26 CSC 326 - Verification of Communication Protocols

Nette formale Vorlesung für alle die Lust darauf haben, sich mit den einfacheren Kommunikationsprotokollen auseinanderzusetzen. Interessant sind die theoretischen Analogien zwischen Protokollen und Automaten. Nebenbei lernt man die C ähnliche Programmiersprache Promela, welche zur Spezifikation und Überprüfung von Protokollen eingesetzt werden kann. Maciej Koutny ist sehr nett und sehr gesprächig, wenn man mit Fragen oder Ideen zu ihm kommt.

Als Coursework müssen mehrere Programme in Promela geschrieben werden. Dabei steigern sich die Aufgaben langsam, so daß man sich schrittweise mit der Sprache vertraut machen kann. Abschließend wird ein großes Kommunikationsproblem gestellt für welches es ein Protokoll zu entwerfen und dessen Korrektheit nachzuweisen gilt. Aufwand für Praktikum: mehr als 40h

Andreas Vorlesungen (1993/94)

A.27 CSC 399 - Individual Project

Wird als Fortgeschrittenenpraktikum anerkannt. Das Thema ist unterschiedlich. Bei eigenem Interesse kann man durchaus auch selber Themen vorschlagen und sich seinen Supervisor selber suchen. Umfang mehr als 400h.

Name Betreuer Titel
Andrea John Lloyd Optimum Maritime Routing System
Markus Pete A. Lee Graphic Classes for the Parallel
Visualisation System
Claudia Graham Megson A Neural Network Simulator -
Solutions for the Travelling
Salesman Problem (TSP) using the
Hopfield network compared to the
Boltzmann Machine
Thorsten Graham Megson Performance Evaluations of the
Backpropagtion Algorithm and a
modified Artificial Genetic Algorithm
for fast Artificial Neural Network
Training
Gerhard Neil Speirs Unix Communication Facilities
Max Maciej Koutny Simulation and Verification of Petri Nets


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Gerhard Müller, Fri May 23 22:30:11 CEST 1997